Laterale Führung – Zusammenspiel auf Augenhöhe

Die Einführung moderner Organisationskonzepte wie Matrixorganisation, Arbeiten in Projekt- oder agilen Netzwerkstrukturen bringt einen neuen Typus von Führung hervor: laterale Führung. Die Erfahrung zeigt, dass in hochvernetzten Strukturen mit hochqualifizierten Akteuren eine direktive Machtausübung eher zu Rückzug und Lähmung führt als zu Motivation und Engagement. Das Konzept des lateralen Führens, einem Führen ohne Weisungsbefugnis, quasi auf Augenhöhe, hat sich in diesen Umfeldern als vorteilhaft herausgestellt. 

Führung erhält hier ihre Legitimation weniger aus der klassischen Vorgesetztenfunktion, sondern aus der Fähigkeit, Resonanz im System zu erzeugen und Gefolgschaft von Menschen zu erzeugen. Hier wird ohne Weisungsbefugnis für Partizipation, Kooperation und Konsens der Akteure gesorgt – auf Basis von Freiwilligkeit.

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Wolfgang Wirth

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Erfolgreiche Führung ohne disziplinarische Macht

Die Vorteile dieser Art zu Führen liegen auf der Hand: Im Zusammenspiel auf Augenhöhe entstehen ein Mehr an Kreativität und Synergie und damit häufig intelligentere Lösungen und Entscheidungen. Zugleich ist das Handling der dadurch entstehenden sozialen Komplexität herausfordernd, ist doch der Konflikt aufgrund unterschiedlicher Projekt- und Linieninteressen sowie sich widersprechender Ziele vorprogrammiert, ja sogar gewünscht. Es ist strukturell, aus der Legitimation heraus, zu klären, wer einen Führungsanspruch hat. Diese Rollenklarheit hat das Management herzustellen, indem es deutlich macht, welche Befugnisse und Verantwortung mit der lateralen Führungsrolle einhergehen.
 

Erfolgsfaktoren lateraler Führung

Aus den genannten Gründen erfordert die laterale Führung eine hohe soziale und intrapersonale Kompetenz aller Beteiligter. Die soziale Interaktion in solchen Strukturen ist ein Balanceakt zwischen Vertrauen, Verständigung und Macht. Führende brauchen hier die Fähigkeit, Verhaltensmuster zu erkennen, die durch diese Strukturen geschaffen werden, sowie die Fähigkeit, das eigene Denken und Handeln jeweils kontextgemäß anpassen zu können. 

Die Akzeptanz von Ideen, die Einigung auf gemeinsame Ziele und Regeln und damit die Einbindung der Beteiligten wird zum zentralen Erfolgsfaktor. Laterale Führung muss sich demnach mit der Wertschätzung unterschiedlicher Bedürfnisse, Interessen und Perspektiven auf ein Thema bzw. der Verhandlung tragfähiger Kooperationen befassen. Aus der Frage der Machtdurchsetzung mittels Linienverantwortung wird eine Kraftbündelung durch gemeinsame Ziele und Anliegen.
 

Von der klassischen Führung zur lateralen Führung

Laterales Führen stellt hohe Anforderungen an die Führungskräfte. Um in diesen Strukturen erfolgreich arbeiten zu können, sollten bestimmte Persönlichkeitsmerkmale gut ausgeprägt sein: hohe Selbst-Reflexivität, klare Werteorientierung, Verantwortungsbereitschaft für Versuch-Irrtums- Vorgehen, Dilemma-Kompetenz durch Ambiguitätstoleranz, Vertrauenswürdigkeit und -fähigkeit in die Kompetenz der anderen Akteure. 

Unsere Seminare bieten den Raum und die Zeit, die eigene Persönlichkeit zu reflektieren und neues Verhalten auszuprobieren. Unsere weiteren Angebote:

  • Seminare zur Optimierung der sozialen Kompetenz (Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit)
  • Time Out-Workshops für reale Projektteams zur Stärkung der Aufgaben- und Beziehungsreife
  • Führungsseminare zu den Themen laterales Führen, Shared Leadership, partizipative Führung
  • Moderation und Mediation von konfliktären Konstellationen in und zwischen Teams

 

Beziehung auf Augenhöhe!

Publikationen


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