Digital Leadership
Die Rolle der Führungskraft in der Digitalen Transformation
von Prof. Dr. Daniel Schallmo
Psychologische Sicherheit am Arbeitsplatz ist ein Konzept, das sich auf das Vertrauen und die Zuversicht der Mitarbeitenden bezieht, dass sie ihre Ideen, Meinungen, Bedenken und Vorschläge frei und ohne Angst vor negativen Konsequenzen äußern können. Es geht darum, dafür eine offene und unterstützende Arbeitsumgebung zu schaffen.
Psychologische Sicherheit zu gewährleisten, wird für Unternehmen wichtiger, je schwieriger es wird, überhaupt Fachpersonal zu finden und langfristig an eine Organisation zu binden. Eine vom Spiegel in Kooperation mit dem Manager Magazin durchgeführte Befragung unter 979 Expats hat ergeben, dass die meisten dieser in Deutschland tätigen ausländischen Fach- und Führungskräfte wieder weg aus Deutschland möchten. »Das Leben hier kann sehr einsam sein«, kommentiert ein Expat.
Psychologische Sicherheit beginnt mit einer grundsätzlich freundlichen, einladenden und warmherzigen Atmosphäre am Arbeitsplatz. Führungskräfte schaffen ein Klima des »herzlichen Willkommens« und sind sich bewusst, wie entscheidend ein angstfreies Arbeiten für Gesundheit, Innovativität, Kooperation und organisationales Lernen ist.
Das Konzept wurde in den 1990er Jahren von Amy Edmondsen, Professorin an der Harvard Business School, erstmalig eingeführt. Sie definiert psychologische Sicherheit als »die Wahrnehmung eines Teammitglieds, dass das Arbeitsumfeld sicher ist, um zwischenmenschliche Risiken einzugehen«. Es geht also darum, dass sich Teammitglieder in der Arbeitsumgebung wohl genug fühlen, um ihre Meinungen zu äußern, Fragen zu stellen, sich mit anderen auszutauschen und auch Fehler zuzugeben, ohne Angst vor negativen Folgen für ihre soziale Position, Karriere oder ihr Ansehen zu haben.
Mitarbeitende, die sich psychologisch sicher fühlen, sind in der Regel engagierter und motivierter. Sie wissen, dass ihre Beiträge geschätzt werden und sie ihre Organisation positiv beeinflussen können. In einer psychologisch sicheren Umgebung fühlen sich die Akteure ermutigt, ihre innovativen Ideen und kreativen Lösungsansätze zu äußern. Dies erzeugt einen »Möglichkeitsraum« für neue, bahnbrechende Ideen, die für Unternehmen überlebenswichtig sein können.
In einer sicheren Umgebung können Konflikte konstruktiv und produktiv angegangen werden, da die Mitarbeitenden keine Angst vor Repressalien haben, wenn sie unbequeme Themen ansprechen. Im Umgang mit kritischen Situationen gehört dabei auch offenkundiges Fehlverhalten wie z.B. Mobbing, üble Nachrede, Fahrlässigkeit nicht zu tolerieren oder darüber hinwegzusehen, sondern konsequent abzumahnen. Dies ist wichtig, um diejenigen zu schützen, die das Konzept der psychologischen Sicherheit durch ihr Verhalten kultivieren.
Respektvoller Umgang fördert Teamzusammengehörigkeit und eine Vertrauenskultur. Schließlich wird psychischer Stress und Burnout reduziert, da auch persönliche Überlastungserscheinungen adressiert werden können. Bei Mangel an psychologischer Sicherheit und hohem internen Wettbewerb neigen Mitarbeitende dazu, ihre Probleme nicht mitzuteilen, sondern sie ziehen sich zurück, leiden still, bis sie den Arbeitgebenden wechseln oder krankgeschrieben werden.
Wenn es darum geht, psychologische Sicherheit zu kultivieren, ist ausschlaggebend, wie Misserfolge innerhalb des Unternehmens wahrgenommen und behandelt werden. Führungskräfte spielen dabei eine entscheidende Rolle.
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Ein paar Hinweise mögen Ihnen als Führungskraft als Empfehlung dienen, worauf Sie achten sollten:
Nur wer die psychologische Sicherheit am Arbeitsplatz fördert, kann eine Kultur schaffen, die das Wohlbefinden und die Leistungsbereitschaft der Mitarbeitenden ermöglicht. Erst durch einen offenen und positiven Umgang mit Fehlern und Feedback entsteht Entwicklung. Schaffen Sie ein Gefühl der kollektiven Verantwortung für Erfolg, indem Sie die Zusammenarbeit Ihrer Mitarbeitenden stärken. Durch psychologische Sicherheit steigern Sie die Zufriedenheit der Belegschaft, was sich zwangsläufig in der Bindung der Mitarbeitenden ans Unternehmen widerspiegeln wird.
Diplom Psychologin
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> Führungskompetenzen
> Teamentwicklung
> Psychologische Sicherheit, Gesundheit und Resilienz
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