Selbstkompetenz. Was ist das? Wozu nützt sie?


»Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht
überwindet, erst dann wird es Frieden geben.«
(Jimi Hendrix | Musiker, 1942 – 1970) 

Selbstkompetenz ist die Fähigkeit, mit sich selbst so umzugehen, dass ich mit mir zufrieden bin. Dazu gehören Selbstwahrnehmung, Kritikfähigkeit, Selbstbewusstsein im Sinne von Selbstbewusstheit und Selbstwert, Selbstvertrauen, Selbstliebe, Selbstorganisation und Selbstführung, auch Emotionsregulation genauso wie Einsicht in und Nachsicht mit meinen eigenen Schwächen, sich ein Herz fassen sowie ein Gefühl von eigenem Sinn.

Selbstkompetenz ist eine ewig alte Disziplin, sagte schon Sokrates: »Wer die Welt bewegen will, sollte erst sich selbst bewegen.« und wird doch gerade von den Neurowissenschaften entdeckt. Wieviel Neuland darin noch steckt, zeigt auch der recht magere Eintrag auf Wikipedia zum Thema. Das Beste hieraus ist noch die Definition der deutschen Kultusministerkonferenz von 2011, die Selbstkompetenz beschreibt als »die Bereitschaft und Fähigkeit, als individuelle Persönlichkeit die Entwicklungschancen, Anforderungen und Einschränkungen in Familie, Beruf und öffentlichem Leben zu klären, zu durchdenken und zu beurteilen, eigene Begabungen zu entfalten sowie Lebenspläne zu fassen und fort zu entwickeln.Sie umfasst Eigenschaften wie Selbstständigkeit, Kritikfähigkeit, Selbstvertrauen, Zuverlässigkeit, Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein. Zu ihr gehören insbesondere auch die Entwicklung durchdachter Wertvorstellungen und die selbstbestimmte Bindung an Werte.«

Aus dieser Definition wird sichtbar, wie weit selbst die offizielle Bildung und Pädagogik noch entfernt ist vom Fühlen, Erspüren, von der Selbstreflektion und der Selbstliebe. Wie aber können wir unsere Persönlichkeit mit SELBST-Kompetenz nun so entwickeln, dass wir uns selbst gut sind? Wenn wir uns nur als Individuum (Unteilbares) verstehen, bleiben wir – als sich entwickelndes Lebewesen – systemisch gesehen ein geheimnisvolles Rätsel. Denn wie könnte ein in sich geschlossenes System sein eigenes Ziel, geschweige denn seinen eigenen Sinn oder Werte bestimmen?

Selbstkompetenz reflektiert sich also unter dem Firmament unserer globalen Umwelt und im Nest unserer sozialen Zugehörigkeit als eine geschenkte und erlernbare Gabe des Bewusstseins. Sie ist das beherzte Gegenwartsexperiment, uns aus den Erfahrungen des Erlebten heraus (z. B. Kindheitserlebnisse) in einen Sinnentwurf von Zukunft hinein zu entwickeln. Dieser Reifungsprozess lässt unser Herz sich öffnen – bisweilen auch unter Wachstumsschmerzen. Öffnen für die Liebe zu uns selbst, unseren Mitmenschen und die Schönheit dieses Lebens. Das stärkt unsere Klarheit, unsere Fähigkeit mit authentischer Begeisterung andere zu gewinnen und den notwendigen Wandel mit Fürsorge angstfrei und beherzt zu gestalten. Selbstbestimmte Agilität ist dann etwas anderes als ein digitalisierter Stressfaktor.

Der große Beziehungsphilosoph Martin Buber sagt: »Bei sich beginnen, aber nicht bei sich enden. Sich erfassen, aber sich nicht ständig mit sich selbst befassen.« Dass dieses Reifen nicht von heute auf morgen passiert, sondern ein Entwicklungsweg von Selbsterkenntnis, Achtsamkeit und Beziehung ist, erscheint evident.

Ludger Beckmann | MCSL

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Ludger Beckmann
Selbstständiger Managementberater, Trainer und Coach

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