Ihr Trainer
Gerhard Herb
Selbständiger Managementberater, Trainer und Coach
»Führung ist ein Schlechtwetter-Job«, sagte einst Peter Drucker, der Pionier modernen Managements. Er wollte damit zum Ausdruck bringen, dass gerade Krisenzeiten wirkliche Führungsstärke erfordern.
Das Wort Krise leitet sich aus dem griechischen Wort »krino« = urteilen, entscheiden ab. Das heißt, Krise ist eine Situation, die uns herausfordert, die richtigen Schlüsse zu ziehen und kraftvoll zu entscheiden. Krisensituationen erfordern also Führungskräfte, die sich nicht von der allgemeinen Verunsicherung, Hektik, Panik und Stimmungs-mache ablenken lassen, um die richtigen Dinge konsequent zu tun. Mit anderen Worten: Krisen erfordern reife Führungskräfte oder anders ausgedrückt: wirkliche Leader. In seinem Buch »Menschen führen – Leben wecken« erläutert der Benediktinermönch Anselm Grün, was unter menschlicher Reife zu verstehen ist: »Kriterien menschlicher Reife sind: innere Ruhe, die Gelassenheit, das Ganzsein, das Einssein mit sich selbst. Wer mit seiner Mitte in Berührung ist, der lässt sich nicht leicht verunsichern.« (S. 15 ff)
Reife Führungskräfte, die mit sich im Reinen sind, handeln autonom aus einer inneren Übereinstimmung mit dem, was als wichtig erachtet wird (Werte) und besitzen die Fähigkeit, in die Auseinandersetzung zu gehen und Stellung für ihre Überzeugungen zu beziehen. Reife Führungskräfte sind damit prädestiniert in unübersichtlichen Situationen die Ruhe zu behalten und intentional zu handeln, statt in Reiz-Reaktions-Muster zu verfallen. Reife Führungskräfte haben es nicht nötig, Menschen zu funktionalisieren und auf ihren Nutzwert zu reduzieren. Sie haben erfahren, dass der Mensch der Kern der Wertschöpfung ist und dass nur ein personales Führungsverhalten Menschen zu Identifikation und innerer Beteiligung bringt. Attribute, die in der Krise über Erfolg oder Misserfolg entscheiden können. Ein Leader ist also eine Führungskraft, die es versteht, Menschen für sich und seine Anliegen zu gewinnen: Indem sie ihren Mitarbeitern Vertrauen entgegen bringt und sie ernst nimmt. Denn nach unserer Überzeugung werden Menschen, die Würdigung und Wertschätzung erfahren, die ihre Talente und Fähigkeiten zum Einsatz bringen können, die spüren, dass es auch um sie selbst geht (Eigenwert) und nicht nur um die Leistung, die sie erbringen (Nutzwert), und die Sinn finden in dem, was sie tun, in aller Regel eine hohes Maß an Leistungsbereitschaft, innerer Beteiligung (Engagement) und Identifikation zeigen.
Gerade in der Krise braucht es also personales Führen, das den Menschen Unsicherheit nimmt, indem es Halt und Orientierung bietet, das innere Distanz und innere Kündigung vermeidet, indem es Menschen vertrauensvoll begegnet und ihnen etwas zu-traut und zu-mutet.
Lautracher Führungslehrgang – das Leadership-Training
Wir im Management Centrum Schloss Lautrach haben es uns zur Aufgabe gemacht, dieses personale Führen zu lehren. Der Lautracher Führungslehrgang, seit 1993 jährlich zweimal durchgeführt, bietet den idealen Rahmen um sich diese Form von Leadership anzueignen. Leadership in unserem Sinne wird getragen von einem Menschenbild, das in der christlich abendländischen Tradition wurzelt und den Menschen als Doppelnatur beschreibt, die sich in seiner Individualität und Einzigartigkeit sowie dialogischen Bezogenheit auf andere zeigt. Einem Menschenbild, das den Menschen in seiner Einheit und Ganzheit mit den Dimensionen Körper, Seele und Geist wahrnimmt. Das Geistige bzw. Personale bringt eine spezifische Dynamik im Menschen auf, die auf die Erfüllung geistig seelischer Grundbedürfnisse drängt. Auf diesem Menschenbild aufbauend ist es die Zielsetzung des Lehrgangs, Führungs-kräfte zu ermächtigen, in ihrem Unternehmen eine personale Führungskultur zu etablieren. Eine Führungskultur, die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen schafft, dass Menschen ausreichend Halt und Raum finden (Vertrauenskultur), die die Erfahrung des Wert-Seins bietet (Begegnungs- und Vitalitätskultur), die Spielraum gibt für das individuelle So-Sein-Dürfen (Wertschätzungskultur) und die sinnerfülltes Tun ermöglicht (Leistungs- und Sinnkultur).
Darüber hinaus nehmen die beteiligten Führungskräfte aber auch Anregungen mit, wie sie Rahmenbedingungen für eine personale Unternehmenskultur schaffen. Eine personale Unternehmenskultur lässt Arbeit als persönlichkeitsfördernd wahrnehmen, indem sie ganzheitliche Aufgaben stellt. Sie fordert Menschen durch Aufgaben, die Herausforderungen darstellen, indem sie eine Vielfalt an unter-schiedlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten erfordern. Sie bietet Möglichkeiten zur sozialen Interaktion; z. B. durch Aufgaben, die Kooperation erfordern und ermöglichen. Personale Unternehmenskulturen bieten Menschen ein stimmiges Maß an Autonomie; d. h. offerieren Handlungs- und Entscheidungsspielräume und bieten Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten.
Unser Führungsansatz
Das Zielbild unseres Führungsansatzes ist die integrierte, menschlich gereifte und integere Führungspersönlichkeit, die klar, verständlich und konsequent in der Sache und einfühlsam wertschätzend im Umgang mit den Menschen handelt. Es geht uns dabei nicht so sehr um Wissensvermittlung als vielmehr um Persönlichkeitsbildung, um Bildung im klassischen Sinne als Charakter- und Herzensbildung.